Messen

Beim Messen verwendet man ein Gerät mit geeichter Skala. Das Messgerät kann starr oder verstellbar sein (Messschieber). Beim Lehren vergleicht man die Form oder ein Maß mit einer Lehre, die ein gewünschtes Maß verkörpert. Die Lehre ist starr. 

Beim Gewindeschneiden kommen beide Funktionen zum Einsatz. Sie werden bei beiden Haupteinsatzgebieten verwendet. 

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Messen von Gewinden mit Hilfe von Gewindelehren und Gewindeschablonen

Gewindelehren werden eingesetzt, um die Güte eines hergestellten Gewindes zu prüfen. Gewinde sind genormt und so kann man Lehren einsetzen. Lehren haben in der Regel eine Gutseite und eine Ausschuss-Seite. Sie wird mit einem roten Ring gekennzeichnet. 

Gewindeschablonen werden eingesetzt, um die Steigung eines Gewindes zu bestimmen. Das Nennmaß und die Steigung dienen der Bestimmung eines Gewindes. Um das Nennmaß zu messen, benötigt man einen Messschieber.  

Mit den Daten der Steigung und des Nenndurchmessers kann man mit Hilfe von Gewindetabellen feststellen, um welche Gewindeart und welche Gewindegröße es sich handelt. Mutter und Schrauben können so zugeordnet. Auch vor dem Nachschneiden defekter Gewinde sollte man genau wissen, welche Gewindeart bearbeitet werden soll. 

Wie bestimme ich ein Gewinde?

Gewindebestimmung: Um ein unbekanntes Gewinde zu bestimmen, sind zwei Angaben notwendig: die Steigung und der Außendurchmesser beim Bolzengewinde, sowie der Innendurchmesser beim Muttergewinde. Die Steigung eines Gewindes ist der Abstand von einer Flanke zur anderen in mm bei metrischen Systemen oder die Anzahl der Gänge auf einem Zoll bei Zollgewinde.

Praktische Gewindebestimmung zur Messung der Steigung am Oldtimer Gewindebolzen UN mit einer Gewindeschablone

Gewindebestimmung: Außengewinde

Zunächst messen Sie mit einer Schieblehre (auch bekannt als Messschieber) den Durchmesser des Gewindes. Bei der Digitalschieblehre können Sie zwischen Zoll und metrischen Einheiten auswählen. Der Durchmesser sagt Ihnen folglich, ob es sich um ein metrisches oder ein Zollgewinde handelt. Danach kommt die Gewindeschablone (auch Gewindelehre genannt) zum Einsatz. Bitte prüfen Sie die einzelnen Gewindeschablonen so lange, bis eine der Schablonen exakt in die Gewindegänge eingepasst werden kann. Lesen Sie dann die gewünschte Steigung ab, die auf der Gewindeschablone aufgedruckt ist. Jetzt kommt der Gewindeschieber zum Einsatz, der alle Angaben zu den einzelnen Gewindearten enthält. Hier können Sie dann die Messergebnisse mit den Daten der Gewindearten vergleichen und die entsprechende Gewindeart auswählen.

Gewindebestimmung: Innengewinde

Ist das Außengewinde relativ einfach mit Hilfe der Gewindelehre zu ermitteln, ist dies bei Innengewinden schwieriger. Will man das Werkstück nicht zerstören, bleibt ohne erheblichen technischen Aufwand nur das grobe Messen und probieren. Dazu gehen Sie wie folgt vor: Mit den Außenschenkeln der Schieblehre messen sie das Kernmaß des Gewindes. Dies sollte der Kernlochbohrung entsprechen, die vor dem Gewindeschneiden gebohrt wurde. Im Beispiel messen wir einen Durchmesser von 23 mm. Die Formel für die Ermittlung des Kernlochdurchmessers lautet:

dk = D-P (Kernlochdurchmesser = Nenndurchmesser-Steigung)
oder: Nenndurchmesser = Kernlochdurchmesser + Steigung

Nun suchen Sie in der Kernlochtabelle der Messschieber ein passendes Kernlochmaß. Hier ist zu berücksichtigen, dass die Ausführung der Kerlochbohrungen häufig nicht genau den Vorgaben entsprechen, sondern oft größer ausgeführt werden. Nach der Formel gibt es für das vorliegende Beispiel zwei Möglichkeiten mit metrischen Einheiten M 24 x 1 oder M 25 x 2 oder eine Möglichkeit im Zollbereich: G 5/8 x 14 Gang/Zoll. Durch Probieren mit entsprechenden Schrauben ist eine Auswahl zu treffen.

Tabellenbild Bolzendurchmesser und Daten zum Kerndurchmesser und Fasendurchmesser
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